Es heißt, wer nicht fragt, bleibt dumm. Und wer will schon dumm sein? Aber so voraussetzungslos, wie der Sesamstraßen-Reim nahe legt, ist das Fragen nicht. Wie viel muss ein Fragender bereits wissen, um eine gute Fragen stellen zu können?
“Es ist schon ein großer und nötiger Beweis der Klugheit oder Einsicht, zu wissen, was man vernünftiger Weise fragen solle. Denn wenn die Frage an sich ungereimt ist und unnötige Antworten verlangt, so hat sie […] bisweilen noch den Nachteil, den unbehutsamen Anhörer derselben zu ungereimten Antworten zu verleiten und den belachenswerten Anblick zu geben, daß einer (wie die Alten sagten) den Bock melkt, der andre ein Sieb unterhält.” (Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft 1781 zitiert Ausgabe Darmstadt 1956, S. 102)
[Eine Fragestellung im Methoden-Seminar “Expertenbefragung” an der Universität Vechta WS 2019/20]